Kommentar zur Pleite des in Bayern angesiedelten Medien-Konzerns Die Kirch-Gruppe. Siehe dazu auch z.B. den Bericht der TAZ vom 06.04.2002. Auszug: "(...) Kein Wunder: CSU und Staatsregierung sind tief in Kirchs Krise verstrickt. Auf Geheiß von Ministerpräsident Edmund Stoiber wurden Milliardenkredite der halbstaatlichen Bayerischen Landesbank bereitgestellt. Die bestand offenbar nicht auf ausreichende Sicherheiten. Im ungünstigsten Fall dürften Bayerns Steuerzahler die Rechnung mit bezahlen. (...)"

Kommentar von Christoph Pälle-Prochnau:
Der Insolvenz-Antrag der Kirch Media Gruppe scheint seit heute beschlossene Sache zu sein. Die Schulden von Kirch belaufen sich auf ca. 6,5 Milliarden Euro.
Doch die Krise Kirchs ist sicherlich auch eine Krise Edmund Stoibers. Der Kanzlerkandidat der Union, der im Wahlkampf vor allem als Wirtschaftsfachmann punkten will, sprang schon allzu oft für Kirch in die Bresche. Kirchs größter Kreditgeber nämlich ist die Bayrische Landesbank, die zur Hälfte dem Freistaat Bayern gehört. rund 2,09 Milliarden Euro (Quelle: Spiegel online, 09.04.2002) - oft auf drängen der Politiker - verschaffte die BL Kirch, oft zu Zinsen die weit unter Marktniveau liegen. Zitat Staatsminister Huber "[...] Wenn der Kanzler Holzman

retten draf, dürfen wir uns auch um Kirch kümmern". Nur scheinen Stoiber und Huber dabei zu vergessen, dass Schröders Intervention bei Holzmann keine 2,1 Milliarden Euro kostete!

Kürzlich wurde auch bekannt das Huber im Februar diesen Jahres aus dem Verwaltungsrat der Landesbank abberufen wurde. Denn seit es sicher ist, das der Kredit der Landesbank an Kirch platzt (zuletzt finanzierte die Landesbank Kirchs Formel 1 Engagement) wird deutlich, das Stoibers Wirtschafts- und Medienpolitik geplatzt ist.
Sieht so ein Wirtschaftsfachmann aus? Hat so jemand die Kompetenz, Deutschland aus dem Schuldensumpf zu führen, der trotz aller schlechter Prognosen immer wieder Kirch mit neuem Geld vollpumpte und davon keinen Cent wiedersehen wird?

Zusatz von Kai Uwe Joppich:
Wird sich zeigen, wer nun letztlich die Schelte dafür bekommt! Bislang hat es Stoiber immer geschafft, sich Erfolge auf sein Konto zu schreiben, und für Misserfolge immer anderen den Scharzen Peter zu zuschustern! (siehe z.B. LWS-Affäre 1999, als Stoiber dafür Sauter "entliess"!, Quelle: Rhein-Zeitung)